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Wie behandelt man RLS
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Leichte Fälle von RLS müssen nicht unbedingt mit Arzneimitteln behandelt werden. Oft liegen gerade zu Beginn wochenlange beschwerdefreie Phasen zwischen den „schlechten“ Tagen, die auch mehrmals in der Woche auftreten können. Durch genaue Selbstbeobachtung lassen sich meist einige Maßnahmen herausfinden (wie Massagen, Kälte oder Wärme, Vermeidung bestimmter Nahrungs- und Genussmittel). Es ist empfehlenswert, die medikamentöse Behandlung hinauszuzögern. Unter den vorhandenen Arzneimitteln wirken solche Substanzen am besten, die einen „dopaminergen“ Effekt zeigen (also auf Vorgänge im Körper einwirken, an denen der Botenstoff Dopamin beteiligt ist). In Deutschland ist zur Zeit vorerst nur Levodopa offiziell zur Behandlung von RLS zugelassen. Levodopa hat den Nachteil, dass es nur relativ kurz wirkt (vier bis fünf Stunden) und daher nachts unter Umständen wiederholt eingenommen werden muss (in 25 bis 50 Prozent der Fälle). Außerdem verliert in den meisten Fällen nach einiger Zeit seine vorteilhafte Wirkung. Es kann dann eine sogenannte Augmentation eintreten, bei der Symptome stärker werden, sich zeitlich vorverlagern und auf weitere Gliedmaßen ausbreiten. Dieses Problem scheint weniger gravierend zu sein, wenn Patienten mit langwirksamen „Dopaminagonisten“ behandelt werden. Dafür spricht, dass unter dem Dopaminagonisten mit der längsten Wirkungsdauer (Cabergolin, über 24 Stundeneffekt) noch keine Augmentation beobachtet wurde. Leider sind Dopaminagonisten in Deutschland noch nicht für die Indikation RLS zugelassen. Für Ärzte gelten sie heute bereits als die beste Behandlungsoption. RLS erfordert meist eine Dauerbehandlung. Da der Verlauf von RLS Schwankungen unterliegt, kann es sinnvoll sein, nach sechs bis 12 Monaten zu versuchen, die erforderlichen Medikamente wieder langsam abzusetzen. Manchmal reicht es, vor besonderen Belastungen (z.B. längerer Flug- oder Autoreise einmal ein RLS-Medikament) einzunehmen.